Wem einmal bewusst wird, wie viele Arbeitsschritte, elektrische Energie und auch Geld dafür aufgewendet werden müssen, um aus dem Abwasser unserer Verbandsgemeinde wieder sauberes Wasser zu machen, der wird vielleicht mehr darüber nachdenken, was er in Abflüsse und Toiletten entsorgt. Dies war das Fazit, dass einige Mitglieder der WuB e.V. von einem Besuch der großen Kläranlage in Gemünden, Dank ebenso fachkundiger wie auch spannender und kurzweiliger Führung des Werkleiters Jürgen Pfaff, mitnehmen konnten.
Vom ankommenden Schmutzwasser bis zur der Rückführung des am Ende völlig klaren Wassers in den Wasserkreislauf müssen viele Reinigungsphasen durchlaufen werden. Große Probleme machen dabei immer wieder Gegenstände wie z.B. Feuchtreinigungstücher, Wattestäbchen oder Styropor- Teilchen, da diese die großen Rechen, die das Wasser reinigen, verstopfen sodass sie zeitaufwendig gereinigt werden müssen.
Eine zusätzliche Herausforderung seien auch, wie Herr Pfaff erklärte, die häufigen Gesetzes-Neuerungen und Auflagen. Sie erforderten Veränderungen in den Arbeitsabläufen und verursachten zusätzliche Investitionen. So darf der Klärschlamm, der als Dünger aufbereitet an die Landwirtschaft verkauft werden kann, inzwischen nur noch zu bestimmten Zeiten ausgebracht werden. Das macht den Bau einer weiteren Lagerhalle nötig. Zur Reduzierung der Transportkosten, die sich nach Gewicht berechnen, wird er neuerdings mit Hilfe von Sonnenenergie in einer Art großem Treibhaus getrocknet. Eine Idee, die uns allen Geld spart.
Wie viel Chemie-Kenntnis von den Mitarbeitern der Werke verlangt wird zeigte die Besichtigung des Labors gegen Ende der Führung. Die täglich mehrfach kontrollierte Wasserqualität in den einzelnen Reinigungsbecken wird dort auch am Wochenende ermittelt und an die zuständigen Aufsichtsbehörden weitergegeben.
Bleibt zu wünschen, dass die Anlage von vielen Gruppen besucht wird, damit die dort geleistete Arbeit noch sichtbarerer wird. Dies ist nach Absprache jederzeit möglich, sagte uns Herr Pfaff.
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